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Ordnungsregel unter der Lupe: Gleiches mit Gleichem lagern

  • 27. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Vielleicht hast du schon einmal die Ordnungsregel gehört: „Lagere Gleiches mit Gleichem“.

Das heißt, alle Stifte in eine Schublade, alle Batterien in eine Box, alle Schals in ein Fach.

Klingt logisch, oder? Und ja, es kann sehr hilfreich sein. Aber ist das immer die richtige Lösung?

Wie so oft bei Ordnung gilt: Es kommt darauf an.


Ordnungsregel unter der Lupe: Gleiches mit Gleichem lagern - Deine klare Linie

Warum die Ordnungsregel Gleiches mit Gleichem lagern so beliebt ist

Die Methode „Gleiches mit Gleichem lagern“ ist nicht umsonst so verbreitet. Sie hat klare Vorteile:

  • Wenn es nur einen Lagerort gibt, weißt du sofort, wo du nachsehen musst.

  • Wenn alle Sachen einer Kategorie beisammen liegen, erkennst du leichter, ob du genug hast.

  • Eine Kategorie = ein Platz. Das kann das Aufräumen leichter machen.

  • Besonders bei Dingen, die du nicht ständig brauchst, hilft diese Regel ungemein.


Und noch ein Grund:

Vor allem, wenn es bei dir aktuell sehr chaotisch ist, fühlt sich der Gedanke gut an, eine strenge Ordnung zu schaffen, bei der alles schön sortiert und kategorisiert ist. Das gibt dir das Gefühl, etwas erreicht zu haben und fertig zu sein.

Aber – Achtung, Spoiler – diese strenge Ordnung hält in der Regel nicht länger als von zwölf bis Mittag.


Die Grenzen der Regel

Denn: Nur weil eine Methode logisch klingt, heißt das nicht, dass sie in jedem Alltag praktisch ist. „Gleiches mit Gleichem“ kann nämlich auch ins Gegenteil kippen.

Stell dir vor, du bewahrst alle Putzmittel im Keller auf, weil sie dort schön gesammelt sind. Klingt ordentlich – aber jedes Mal, wenn du schnell das Bad wischen willst, musst du erst in den Keller gehen. Und vor allem: Nach dem Putzen musst du nochmal in den Keller und die Sachen wieder wegbringen. Während die Motivation, etwas zu holen, vielleicht ausreicht, zeigt die Erfahrung von Menschen, denen Ordnung schwer fällt: Wenn das Wegräumen umständlich ist, dann passiert es einfach nicht und der Badreiniger bleibt irgendwo stehen.

Viel praktischer wäre es, wenn du je ein Set Putzmittel direkt im Bad und in der Küche hättest. Indem du dort bewusst einen Platz für sie schaffst, stehen sie nicht einfach irgendwie da, sondern sind im Handumdrehen geholt und aufgeräumt.

Das Gleiche gilt für Papier und Kulis. Eigentlich Sachen für den Schreibtisch, aber für jede schnelle Notiz ins Arbeitszimmer laufen? Nein, du brauchst eine Grundausstattung auch dort, wo du die Sachen täglich nutzt. Also zum Beispiel in der Küche, in der Handtasche oder neben dem Telefon.


Ordnungsregeln sollen den Alltag erleichtern

Hier zeigt sich: Strikte Ordnungsregeln bringen nichts, wenn sie deinen Alltag umständlicher machen. In einem kleinen Single-Haushalt, in dem alles nur wenige Schritte entfernt ist, kann es funktionieren, aber spätestens, wenn Treppen ins Spiel kommen, brauchst du die Dinge da, wo du sie brauchst und nicht zwei Etagen entfernt.


Wann Gleiches mit Gleichem sinnvoll ist

Die Faustregel: Lagere Gleiches mit Gleichem dann, wenn es dir Orientierung und Überblick bringt, ohne dir Umwege zu schaffen. Ein gutes Beispiel dafür sind Verbrauchsartikel wie Batterien, Glühbirnen oder Druckerpatronen. Sie werden nicht so oft neu gebraucht und mit einem Lagerort weißt du sofort, wo sie sind und behältst den Überblick, was vorhanden ist.

Hier verhindert die Regel Chaos und spart dir Zeit und Geld.


Wann du Ausnahmen machen darfst

Andersrum heißt es aber, dass oft genutzte Dinge dorthin gehören, wo du sie brauchst. Auch wenn das bedeutet, dass du mehrere Exemplare besitzt, wie in den Beispielen oben.

Manchmal ist auch Nähe wichtiger als Vollständigkeit. Die Spezialbirne für den Kühlschrank darf ruhig in der Küche liegen, auch wenn der Rest im Keller ist.

Außerdem darf Lagerung auch situativ sein. Sonnencreme gehört im Sommer griffbereit an die Tür oder an deine „Familien-Zentrale“ und nicht versteckt in den Badezimmerschrank. Im Winter darf sie aber mit anderen Sommersachen woanders gelagert werden und an der Tür Platz für Schals und Handschuhe machen.

Übrigens habe ich einen separaten Beitrag dazu, nach welchen Kriterien du entscheiden kannst, was zusammen gelagert wird: Ordnungs-Idee: „Entscheiden, was beim Aufräumen zusammen gehört“


Fazit: Dein Leben ist die Regel

„Gleiches mit Gleichem“ ist ein wunderbares Prinzip, wenn es dir das Leben leichter macht. Es ist aber kein Dogma, denn die schönste Ordnung ist die, die funktioniert.

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