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Zwei Fehler beim Aussortieren

Zwei Fehler beim Aussortieren - Deine klare Linie

Wenn Ausmisten einfach wäre, würde es jeder machen.


Aber es ist nicht so einfach und deswegen läufst auch du vielleicht schon seit langer Zeit durch deine Wohnung und bist unzufrieden, weil du einfach nicht weiter kommst.


Es gibt viele, viele kleine Gründe, die du für jedes einzelne Teil findest kannst, warum ausgerechnet DAS Ding unbedingt bleiben muss.


Es gibt aber auch ein paar große Themen, die dich vom Aussortieren abhalten und Fehler, die immer wieder gemacht werden.

Darum geht es hier.

Um die (Denk-)Fehler, die dich vom Ausmisten abhalten.


Fehler beim Aussortieren


Ausmist-Fehler: Du willst die Sachen verkaufen - Deine klare Linie

1. Du willst die Sachen verkaufen

Ja, ich verstehe es.

Das alles hat mal Geld gekostet und ist dir lieb und teuer (gewesen).

Du hast aber verstanden, dass das Geld nicht mehr zurück kommt und du in 99% der Fälle nur einen Bruchteil des Kaufpreises für etwas bekommst. Auch für Dinge, die du mal als "Wertanlage" gekauft hast, auch für Markenwarte oder Spezialgeräte.

Es war hart, das zu erkennen, aber du hast es akzeptiert.


Verkaufen als sichere Lösung

Aber jetzt willst/musst du dich davon trennen und das tut weh.

Und so kommt der Gedanke: Wenn ich jemanden finde, der mir zumindest noch ein paar Euro dafür gibt, habe ich nicht all die Jahre wertlose Sachen aufbewahrt.

Jemand anderes ist bereit, Geld dafür zu bezahlten! Yay!

Außerdem zeigen die paar Euro dir, dass derjenige es ernst meint und du kannst dir zumindest einreden, dass die Sachen mit genau so viel Respekt behandeln werden, wie du es getan hast.

Wenn du es verschenkst, könnte es ja sein, dass der Empfänger aus deiner Agatha-Christie-Sammlung Pappmaché macht oder in deinem Fahrrad nur den Schrottwert sieht (meine Erfahrung dazu hier: "Auf das Beste hoffen").

Verkaufen erscheint dir da als die sicherere Lösung.


Verkaufen hält dich beim Aussortieren auf

Aber Verkaufen wahnsinnig viel Zeit und Energie.

Und diese Zeit und Energie könntest du mit aussortieren und organisieren verbringen, anstatt damit, auf Kleinanzeigen Termine zu vereinbaren, die dann nicht eingehalten werden.

Ich sage nichts dagegen, einzelne Teile zu verkaufen. Für mich persönlich liegt die Grenze bei ca. 30 Euro - erwarte ich weniger, ist es meine Zeit und Energie nicht wert.

Deine finanzielle Situation sieht vielleicht anders aus, aber auch deine Zeit hat einen Wert und deine Energie ist vielleicht trotzdem besser woanders eingesetzt, als noch über 2 Euro für die alte Salatschleuder zu verhandeln.

Und wenn du zu denjenigen gehörst, die von der Unordnung überfordert sind, dann bist du zum einen richtig hier bei mir, zum anderen kann ich dir aber eins sagen: Sobald du zig Anzeigen online hast und noch kistenweise Sachen darauf warten, online zu gehen, ist es zu viel. Du lässt dich von Dingen blockieren, von denen du dich eigentlich schon verabschiedet hast.

Und wenn die Kisten schon seit Wochen oder Monaten warten, sind die erhofften Einnahmen dir den Aufwand anscheinend auch nicht wert.


Verkaufen ist die Premiumlösung

Wenn du wirkliche Fortschritte beim Ausmisten machen willst, musst du irgendwann an den Punkt kommen, an dem du sagen kannst:

Mir doch egal, was mit dem ganzen Sch... passiert.

Das heißt nicht, dass du einfach alles in den Müll schmeißen sollst, sondern dass du auf die aussortierten Dinge nicht unnötig Energie verschwendest.

Denn deine Energie ist begrenzt.

Wenn sie es zulässt, am Sonntag um 6 Uhr auf dem Flohmarkt zu stehen: Alles gut, dann mach das. Wenn sie aber nur für die Mülltonnen ausreicht, dann ist das auch ok.

Denn verkaufen ist die Premiumlösung - nicht wegen dem Geld - da lohnt sich fast nie - sondern weil du sie nur nutzen solltest, nachdem du alles andere erledigt hast.

Und deswegen ist es ein Fehler, zu viel verkaufen zu wollen.


Ausmist-Fehler: Du willst es perfekt haben - Deine klare Linie

2. Du willst es perfekt machen

Von Chaos zur minimalistischen Pinterest-Inspiration in einem Schritt?

Das wird nicht klappen.


Ordnung braucht Zeit

Ordnung ist ein Prozess - aussortieren, organisieren, Gewohnheiten schaffen.

Wie lange dieser Prozess dauert, hängt natürlich von der Ausgangssituation ab, aber mit einer einzigen Aufräum-Runde wirst du ein unordentliches Zimmer nicht dauerhaft ordentlich bekommen und in ein paar Tagen wirst du nicht zur Ordnungs-Queen.

Das sind Ideale und Ansprüche, die du nicht erreichen kannst.

Wenn du es trotzdem versuchst, wirst du ziemlich sicher scheitern.


Scheitern und wieder aufstehen?

Theoretisch ist Scheitern kein Problem. Du hast es versucht, es hat nicht geklappt, also versucht du es nochmal. Das sagst du schließlich auch deinen Kind, wenn es Fahrradfahren lernt.

In echt führt das aber natürlich zu Frust, vor allem wenn deine Ziele nicht zu erreichen sind. Leider suggerieren die schönen Pinterest-Bilder aber das Gegenteil, nämlich das perfekte Ordnung nicht nur machbar ist, sondern erwartet wird.

Und dann musst du das Problem sein, oder?

Andere schaffen es schließlich auch.

Und dann gibst du vielleicht auf, weil du es sowieso nie schaffen wirst.


Du siehst nur, was du sehen sollst

Aber das stimmt natürlich nicht.

Du siehst nur ausgewählte und sorgfältig gestylte Fotos.

Du siehst nicht, dass die Nachbarin bei der es immer super ordentlich ist, ihre gesamte Freizeit mit Putzen verbringt und ihre Kinder sich nicht mal selber ein Glas Wasser holen dürfen, weil sie dann die Küche unordentlich machen (habe ich als Kind bei einer Freundin so erlebt).

Dich damit zu vergleichen wäre, als würdest du von deinem Kind erwarten, auf einem Erwachsenenrad fahren zu lernen und sofort eine ganztägige Radtour mitzumachen.


Welche Art von Ordnung passt zu dir

Und mal ehrlich, willst du das wirklich für dich?

Willst du nicht eine Art von Ordnung, die zu dir und deinem Leben passt?

Die es dir leichter macht, anstatt dir nur mehr Arbeit zu machen?

Das wird allerdings nicht die perfekte Ordnung der Inspo-Bilder sein.

Natürlich ist es schön, sich davon inspirieren zu lassen.

Und es ist nicht leicht sich einzugestehen, dass es bei dir nie so aussehen wird. (Das wird aber leichter, wenn du erkennst, dass es auf den Bildern auch nicht wirklich und immer so aussieht.)

Es wird dich aber zufriedener machen und dir Erfolgserlebnisse bringen.

Es gibt dir die Chance auf Ordnung, die dauerhaft funktioniert anstatt in Frust und Überforderung hängen zu bleiben.

Deswegen ist es ein Fehler, es perfekt machen zu wollen.


Fehler beim Aussortieren

Das waren zwei Fehler beim Aussortieren. Es gibt noch mehr, aber dazu schreibe ich ein anderes mal. Denk mal darüber nach, ob auch du einen dieser Fehler machst und deswegen nicht weiter kommst.

Vielleicht hast du die Zusammenhänge zwischen den beiden Fehlern erkannt:

  • Es geht um deine Kraft und darum, was du in deinem Alltag leisten kannst (und willst).

  • Es geht um Ideale und Wunschvorstellungen im Vergleich zur Realität.

  • Und es geht auch um gesellschaftliche Erwartungen rund um Geld und wie man sein wollen soll.

Das alles hat wenig mit den Sachen zu tun und mit der Entscheidung, ob du das eine paar Schuhe behalten sollst oder in welchem Fach du die Weingläser aufbewahrst.

Es geht um viel mehr und deswegen ist ausmisten halt nicht einfach. Denn wenn es das wäre, würde es jeder machen.

2 Comments


Guest
Oct 24

Ich lese sehr gerne deine Beiträge, denn du bringst es auf den Punkt. Vielen Dank dafür!

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Anna-Lena von Wolff
Anna-Lena von Wolff
Nov 09
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Hallo und ganz lieben Dank für das nette Feedback! Viele Grüße, Anna-Lena

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Hallo!

Ich bin Anna-Lena, deine Ordnungs-expertin aus Kassel.

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