Küche organisieren mit Vorratsdosen - Vorteile und Nachteile

Man sieht es auf Instagram und Co. - Vorräte, die in einheitliche Behälter mit tollen Etiketten umgefüllt werden.
Und keine hässliche Verkaufsverpackung weit und breit. Das sieht toll aus, keine Frage.
Aber sind Vorratsdosen das Richtige für dich?
In diesen Fällen können Vorratsdosen für deine Lebensmittel sinnvoll sein:
Wenn du große Mengen einkaufst und die Vorräte außerhalb der Küche aufbewahrst. In dem Fall kannst du in die Vorratsbehälter die Menge füllen, die du in einer oder zwei Wochen nutzt und sparst Platz in der Küche.
Wenn du deine Vorräte in offenen Regalen aufbewahrst. Die vielen verschiedenen Farben und Formen von Verkaufsverpackungen lassen eine eigentlich ordentliche Küche schnell chaotisch aussehen. Mit einheitlichen Behältern wirken die Lebensmittel natürlich und harmonisch. Außerdem lassen sich Glas- oder Plastikdosen leichter entstauben als offene Pappkartons.
Wenn es dir Freude macht, deine Einkäufe umzufüllen und einzusortieren. Vielleicht gibt es dir das Gefühl, dich besonders gut um deine Familie zu kümmern oder der Anblick erfreut dich jedes Mal, wenn du einen Schrank öffnest.
Es gibt aber auch Gründe, wen Vorratsdosen nicht sinnvoll sind:
Wenn du dich nicht mehr um deine Einkäufe kümmern möchtest, als unbedingt nötig. Verkaufsverpackungen in den Schrank stellen ist alles, was du damit zu tun haben willst? Das ist absolut ok.
Wenn Familienmitglieder Allergien haben. In dem Fall ist es wichtig, Verunreinigungen durch das Umfüllen zu vermeiden und auch die Zutaten jeder einzelnen Packung immer zur Hand zu haben (du kannst natürlich immer die aktuelle Zutatenliste von der Packung ausschneiden und unten auf die Dose kleben).
Wenn du eine kleine Küche und keine Speisekammer hast. Vorratsbehälter brauchen mehr Platz als die meisten Verkaufsverpackungen (siehe auch weiter unten). Wenn dein Platz knapp ist, überlege dir genau, ob du Vorratsbehälter nutzen solltest.
Natürlich kannst du auch nur für einen Teil der Lebensmittel Behälter verwenden. Typisch sind zum Beispiel einheitliche Gewürzgläser.

Welche Vorratsbehälter für die Küche
Du hast dich entschieden und möchtest deine Küche organisieren mit Vorratsdosen? Dann solltest du dir ein paar Gedanken dazu machen, damit sie dir lange Freude machen.
Welches System?
Nimm in deinen Schränken Maß, damit die Behälter gut passen und du wenig Platz ungenutzt lässt. Ein bisschen Luft sollte aber bleiben, damit du die Dosen bequem greifen kannst. Viele Behälter folgen einen System mit einem Größenraster, so dass sie sich optimal stapeln lassen.
Überlege auch, ob du seitlich auf die Behälter schaust (wie in einem Hängeschrank) oder von oben (wie in Schubladen). In Schränken kannst du große, aber flache Behälter verwenden. Sie lassen sich stapeln und du siehst alle Behälter auf einmal. So musst du nicht in hinteren Reihen nach der passenden Dose suchen.
Nutzt du Schubladen oder Auszüge, achte auf Dosen, die eher schmal und hoch sind. So siehst du alle Dosen von oben und musst nicht die oberen Dosen raus nehmen um an die unteren zu kommen.
Generell sind durchsichtige Behälter praktisch, da du sehen kannst was sie enthalten. In Schubladen sollten auch die Deckel durchsichtig sein.
Wenn du auf eine einheitliche Optik Wert legst, kaufe Behälter von Markenherstellern, so dass du bei Bedarf noch nachkaufen kannst.
Volumen
Denk auch über die Größe der Vorratsdosen nach.
Bei Wasser benötigt 1 Kilo ein Volumen von 1 Liter, trockene Lebensmittel brauchen aber mehr Platz.
So reicht eine 2 Liter Dose etwa für 500 Gramm Penne-Nudeln oder ein Kilo Mehl.
Da du wahrscheinlich schon einkaufen gehst, bevor die Dose leer ist, sollte sie noch etwas größer sein. Es wäre schließlich ärgerlich, wenn nicht die ganze Nudelpackung in die Dose passt und du am Ende doch irgendwo die Packungen mit Restmengen aufbewahren musst.
Wenn du in Unverpackt-Läden einkaufst benötigst du eventuell sogar zwei Dosen pro Lebensmittel, da du wahrscheinlich keine halbvolle Dose mit in den Laden nehmen möchtest. Alternativ kannst du vor dem Einkauf vorhandene Reste nur kurzzeitig umfüllen, bis du vom Einkauf zurück bist.
Das führt natürlich dazu, dass sich in deinem Schrank immer auch viel Luft befindet, in Form von halb leeren Dosen. Platz sparen einheitliche Dosen also nicht unbedingt.
First In – Last Out?
Auch wenn die Dose genug Platz bietet um die neue Packung einfach dazu zu schütten, solltest du zumindest gelegentlich alles ausleeren, die Dose reinigen und zuerst den neuen Einkauf einfüllen und dann die alten Reste. Sonst sammelt sich mit der Zeit ein Bodensatz, der nie verwendet wird.

Material für Vorratsdosen
Schließlich gibt es die Wahl zwischen Kunststoff und Glas.
Kunststoff ist leichter und in mehr Formen und Größen zu haben. Viele Kunststoffarten vertragen auch einen Sturz auf den Boden, aber nicht alle. Glashehälter sind meistens rundlich, so dass sie mehr Platz brauchen. Dafür sind sie kratzfest und gründlicher zu reinigen. Kunststoff kann mit der Zeit Kratzer bekommen und stumpf aussehen. Einige Lebensmittel neigen auch dazu, Kunststoff zu verfärben. Bei Kunststoff solltest du besonders darauf achten, dass die Behälter für Lebensmittel geeignet sind.
Dichte Deckel helfen, dass trockene Lebensmittel, wie Cornflakes, länger frisch bleiben. Wenn etwas Feuchtigkeit vorhanden ist, wie bei Brot, kann ein zu dichter Deckel aber Schimmel begünstigen. Wenn die Behälter Gummidichtingen haben, achte darauf, dass sie sich rausnehmen lassen. So kannst du sie besser reinigen und bei Bedarf auch mal ersetzen. Gerade sehr dichte Verschlüsse sind teilweise sehr schwer zu öffnen, was für mache Menschen ein Problem ist. Manche Anbieter haben dagegen Deckel, die nur aufliegen. Dann musst du darauf achten, sie nicht am Deckel zu greifen, was in Schubladen nicht sehr praktisch ist. Viele Entscheidungen also.
Übrigens sind nur wenige Dosen wirklich so dicht, dass Mehlmotten keine Chance haben.
Etiketten
Egal für was du dich entscheidest, eine gute Beschriftung ist das A und O. Jeder Behälter sollte ein passendes Etikett haben, denn in einem Glas sehen gerade Mehle schnell identisch aus. Besonders schön sind gedruckte Etiketten, die oft sogar spülmaschinenfest sind. Auf die Schnell kannst du aber auch ein Stück Washi-Tape oder auch Malerkrepp mit einem Filzstift beschriften. Oder das Etikett von der Verkaufsverpackung ausschneiden und in den Behälter legen. Das kannst du auch machen, wenn du die Zubereitungshinweise aufbewahren möchtest.
Mit einem abwischbaren Stift kannst du noch das Haltbarkeitsdatum auf dem Behälter notieren und ggf. den Markennamen, falls das für dich wichtig ist.
Alternative: Kisten anstatt Dosen
Wer du den einheitlichen Look von Behältern magst, aber nicht alles umfüllen möchtest, gibt es eine sehr praktikable Zwischenlösung: Boxen, Kisten oder Körbe. Darin kannst du jeweils eine Gruppe von Lebensmitteln gemeinsam aufbewahren. Die möglichen Kategorien sind ganz individuell, z.B. Frühstück, Nudeln, Dosen, Schnelles Mittagessen, Mehle etc.
Andere sortieren lieber nach Art der Verpackung, also Dosen in einer Kiste, Pappkartons in einer anderen. Wieder andere haben Kisten für Dinge, die bald aufgebraucht werden sollen und andere für weitere Vorräte. Es gibt also viele Möglichkeiten.
Die Kisten bringen in Schränken eine große Vereinfachung, da du die ganze Kategorie auf einen Blick sehen und mit einem Handgriff aus dem Schrank holen kannst. So verhinderst du, dass Sachen hinten stehen und vergessen werden.
Bei Kisten ist die Beschriftung besonders wichtig, da du von außen nicht unbedingt erkennst, was sie enthalten. Etiketten machen es auch leichter, die Ordnung der Kategorien beizubehalten.
Ein letztes Wort zum Thema Küche organisieren mit Vorratsdosen:
Einheitliche Vorratsbehälter kosten Geld.
Wenn du das nicht ausgeben willst oder kannst, ist nichts Schlimmes daran, die Lebensmittel in leere Gläser umzufüllen oder einfach in der Verkaufsverpackung aufzubewahren. Die wurde schließlich dafür gemacht.
Denn auch ohne Vorratsbehälter kann deine Küche funktional sein und gut aussehen.
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 28.05.2024 überarbeitet.
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