Kleiderschrank aussortieren - Teil 1: Die Vorbereitung
Kennt ihr die Minimalismus-Influencer, die ihre Capsule Wardrobe zeigen, mit Teilen, die schon mehrere Jahre alt? Oder habt ihr selber Sachen im Schrank, die ihr schon seit Jahren regelmäßig tragt? Ich finde das toll, kann da aber nicht mitreden. In den vergangenen Jahren hat sich mein Körper durch zwei Kinder und meinen Abschied von der Diätkultur verändert. Deswegen war ich gezwungen, immer wieder auszusortieren, auch wenn ich die Sachen oft gerne behalten würde.
Meine liebste Vorgehensweise um den Kleiderschrank auszumisten geht so:
Was ist dein Ziel beim Kleiderschrank aussortieren?
Möchtest du nur haben, was du tatsächlich brauchst, dann denk darüber nach, wie viel (oder wenig) das ist. Beispiel: Wenn du täglich ein neues T-Shirt anziehst und einmal pro Woche wäschst, brauchst du auch mit Reserve nicht mehr als 10 T-Shirts. Unter den Menschen, die so denken, gibt es zwei Extreme: Den einen ist es nicht so wichtig was sie anziehen, so lange es bequem ist. Sie behalten einfach so viele T-Shirts, wie sie brauchen. Die anderen möchten eine Garderobe, mit der sie auch mit wenigen Teilen immer perfekt kombinieren können. Sie wollen nicht irgendwelche T-Shirts, sondern die perfekten T-Shirts.
Was soll mit den aussortierten Dingen passieren?
Sorge auf jeden Fall dafür, dass die Sachen schnell dein Zuhause verlassen. So kannst du es dir nicht anders überlegen oder bist von der Menge so überwältigt, dass du am Ende nichts damit tust.
Kaputte Kleidung gehört in den Restmüll. In einigen Gemeinden kannst du sie auch in Kleidercontainern des Abfallentsorgers werfen. Frag nach, was angenommen wird.
Noch nutzbare Dinge kannst du spenden. Einige Organisationen (z.B. Diakonie, Rotes Kreuz oder Malteser) stellen Kleidercontainer auf oder betreiben Kleiderkammern. Daneben gibt es in vielen Orten Läden, die gespendete Kleidung günstig verkaufen. Achte unbedingt darauf, dass gespendete Kleidung in gutem Zustand und sauber ist.
Du kannst Dinge natürlich auch verschenken, zum Beispiel in deinem Bekanntenkreis oder über eine Kleinanzeige. Eine andere Möglichkeit ist es, mit Freunden eine Kleidertauschparty zu veranstalten.
Wenn du Sachen verkaufen möchtest, eignen sich Flohmärkte, Seiten wie Kleinanzeigen-Seiten oder Ankaufplattformen für Kleidung. Überlege vor dem Verkauf aber genau, ob sich der Aufwand lohnt und lege einen Zeitraum fest, nach dem du nicht verkaufte Teile doch verschenkst oder spendest.
Was brauchst du zum Aussortieren ?
Du brauchst Platz zum Sortieren und mehrere Wäschekörbe, große Tüten oder ähnliche Behälter für die Kategorien „Behalten“, „Vielleicht“, „Verkaufen“, „Spenden“ und „Wegschmeißen“.
Der Wäscheklammer-Trick hilft bei Klamotten, bei denen du unsicher bist. Dazu markierst du sie mit einer Klammer und nimmst dir vor, sie in den nächsten Wochen anzuziehen. Direkt nach dem Tragen entscheidest du dann, ob sie bleiben oder aussortiert werden. Teile die du in der Zeit nicht anziehst, können weg – denn anscheinend hat dir selbst diese Frist nicht genug Motivation verschafft, um sie anzuziehen.
Ein einfacher Trick für eine bessere Optik im Schrank sind einheitliche Kleiderbügel.
Wenn du Dinge gefaltet aufbewahren möchtest, helfen Schubladenteiler oder Kisten mit einer Breite von ca. 10 cm (für Unterwäsche) bis ca. 30 cm (für Jeans und Pullis). Es gibt mittlerweile Produkte in allen möglichen Größen. Miss daher nach, wie viel Platz du hast, damit es weder zu eng wird, noch zu viel Freifläche bleibt (solche Freiflächen laden dazu ein, alles Mögliche „mal schnell“ dort abzulegen).
Für Dinge, die gerade keine Saison haben eignen sich größere Boxen, die du oben im bzw. auf den Schrank stellen oder an anderen Orten verstauen kannst (z.B. unter dem Bett oder auf dem Dachboden). Behalte die Kassenzettel für die Ordnungshelfer, wer weiß wie viel du davon nach dem Ausmisten noch brauchst.
Mit dem Aussortieren anfangen
Suche alle Dinge, die zu einer Kategorie gehören. Wenn du sowieso nicht so viel besitzt, können Oberteile eine Kategorie sein. Hast du sehr viel, kannst du weiter unterteilen, zum Beispiel T-Shirts, Blusen, etc. Wie bei der Konmari-Methode ALLE Kleidung auf einen großen Haufen zu legen, ist für die meisten Menschen zu viel auf einmal. Schritt für Schritt vorzugehen, ist absolut in Ordnung.
Nimmt dir mindestens eine Stunde Zeit, damit du so viel schaffst, dass ein Unterschied bemerkbar ist. Mehr als zwei bis drei Stunden solltest du aber nicht am Stück aussortieren, denn es ist anstrengend so viele Entscheidungen zu treffen. Falls du nicht so viel Zeit am Stück hast, mach die Kategorien so klein, dass du in der Zeit fertig werden kannst.
Beim Aussortieren solltest du möglichst wenig anprobieren. Dich ständig an- und auszuziehen ist anstrengend und kostet viel Zeit. Bist du dir unsicher, weil du nicht weißt, ob etwas passt, nutze den Trick mit der Wäscheklammer.
Damit ist die Vorbereitung erledigt.
Hier findest du Teil 2 zum Thema Kleiderschrank ausmisten, darin geht es um die Umsetzung und wie du Entscheidungen treffen kannst: "Kleiderschrank aussortieren - Teil 2: Die Umsetzung"
Dieser Beitrag wurde zuletzt am 03.04.2024 überarbeitet.
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