Ich will nicht! Motivation finden, wenn keine da ist

Jeder kennt es:
Einfach keinen Bock zu haben.
An eine Aufgabe zu denken und sofort schlechte Laune zu bekommen.
Ewig am Handy zu hängen, anstatt zu tun, was getan werden muss.
Dinge erst zu tun, wenn die Hütte brennt (hoffentlich nicht wirklich!).
Keine Motivation heute
Bei mir ist es heute so:
Ich habe schlecht geschlafen, es ist heiß und ich muss bald los, etwas erledigen.
Warum also überhaupt anfangen, wenn ich in einer Stunde sowieso wieder aufhören muss? Überhaupt, morgen habe ich den ganzen Tag Zeit. Ich mache es einfach dann.
Gleichzeitig weiß ich, wie schlecht ich mich fühle, wenn ich nichts getan habe und dass es morgen nur umso stressiger wird. Und der Blogbeitrag soll in ein paar Tagen veröffentlicht werden.
Manche Dinge kann man aussitzen, aber die meisten Aufgaben gehen nicht einfach von alleine weg. Was also tun, wenn die Motivation sich ganz weit weg versteckt hat?
Erwartungen ablegen
Nicht jeden Tag wirst du ein Häkchen nach dem anderen auf deine To do-Liste machen können. Das ist ganz normal. Wir sind keine Maschinen und an manchen Tagen läuft es einfach nicht. Indem du das akzeptierst, werden solche Tage nicht zum Anlass, grundsätzlich an dir selber zu zweifeln. Den Tag abhaken und nach vorne schauen ist das Motto. Morgen wird es bestimmt besser.
Einfache Ziele suchen
Anstatt gerade heute ein kompliziertes Projekt anzufangen, konzentriere dich lieber auf die „Low hanging fruits“, also die leicht zu erreichenden Ziele. Das können schnell zu erledigende Aufgaben sein, aber auch monotone Arbeit, bei der du dich nicht konzentrieren musst.
Motivations-Booster nutzen
Mach Musik an, nimm dir ein paar Minuten um die Wolken zu beobachten und mach irgendwas anderes, dass dir Freue bringt. Danach kannst du aus einem besseren Gefühl heraus loslegen.
Belohnungen planen
Was wirst du schönes tun, wenn du die ungeliebte Aufgabe erledigt hast?
Ein neues Buch anfangen? Dich mit einer Freundin treffen? Ein gemütlicher Filmabend?
Indem du dir überlegst, wie du dich getaner Arbeit belohnen wirst, steigt die Motivation, das Thema anzugehen.

Klein anfangen
Wie klingen 10 Minuten? Bekommst du das hin? Wenn ja, dann starte deine Aufgabe mit dem Ziel, 10 Minuten durchzuhalten. Danach hörst du entweder auf und hast immerhin etwas geschafft oder du merkst, dass es leichter ist als gedacht und machst einfach weiter.
Rechtzeitig aufhören
Das heißt aber nicht, dass du stundenlang schuften musst, sobald du die 10 Minuten hinter dir hast. Du solltest dich nie überfordern, aber an Tagen im Motivationstief ist das besonders wichtig. Wenn du nämlich nur mit letzter Kraft ins Ziel kommst, erinnerst du dich vor allem daran, wie anstrengend es war und die Motivation für die Zukunft sinkt. Indem du vorher aufhörst, kannst du mit einem guten Gefühl aus der Sache rausgehen und freust dich vielleicht sogar darauf, bald weiter zu machen.
Inspiration suchen
Lies ein paar Seiten in einem Buch oder Blog über dein Thema oder hör dir einen Podcast an. Vielleicht gibt dir das die Motivation, auch an deiner Aufgabe weiter zu arbeiten. Wenn du dazu neigst, beim Lesen die Zeit zu vergessen oder vor lauter Ideen den Fokus zu verlieren: Setz dir ein Zeitlimit.
Übrigens: Social Media ist in dem Fall keine Inspiration. Im Gegenteil, die perfekt inszenierten Ausschnitte aus der Wahrheit werden dazu führen, dass du dich in deinem Motivationstief noch schlechter fühlst.
Beweg dich
Ein kleiner Spaziergang, ein wilder Tanz durchs Wohnzimmer oder was auch immer dir Spaß macht – Bewegung sorgst dafür, dass du dich gut fühlst und die Motivation auch für ungeliebte Aufgaben steigt.
Sorge für dich selbst
Neben Bewegung die Spaß macht, brauchst du auch gutes Essen und ausreichend Schlaf, um leistungsfähig und motiviert zu bleiben. Vielleicht nicht unbedingt heute, aber auf lange Sicht. Abkürzungen in diesen Bereichen rächen sich irgendwann. Nutze doch den Tag heute, um dich um dich selber zu kümmern. Das erledigt zwar keine Aufgabe, lohnt sich aber auf trotzdem.

Hab Nachsicht mit dir selbst
Tage an denen nichts läuft fühlen sich nicht gut an. Du fühlst dich schuldig, denkst keine Pause verdient zu haben oder andere zu enttäuschen. Vielleicht fühlst du dich, als seist du ein schlechter Mensch. Immer produktiv zu sein als einzige Daseinsberechtigung wird dir als Mensch aber nicht gerecht. Du bist wertvoll, allein weil du existierst – auch ohne messbaren täglichen Output.
Denk an die gute Tage
Die Tage, an denen du es so richtig gerockt hast. Weißt du was? Die kommen wieder, ganz bestimmt. Vielleicht nicht morgen oder übermorgen, aber irgendwann kommen wieder die Tage, an denen dir alles locker von der Hand geht. Und dann fragst du dich, wie du jemals glauben konntest, du würdest nichts schaffen.
Und bei mir?
Was habe ich heute geschafft? Ich habe mich mit dem Gedanken an den Rechner gesetzt, 15 Minuten am Beitrag zu arbeiten. Ein kleiner Schritt also. Das Grundgerüst stand schon, so musst ich nicht besonders kreativ werden. Am Ende ist es eine Stunde geworden und ich bin ganz gut weiter gekommen. Noch nicht fertig, aber besser als nichts.
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