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  • AutorenbildAnna-Lena von Wolff

Was tun mit Sachen für besondere Anlässe?


Titelbild Blogbeitrag Was tun mit Sachen für besondere Anlässe

Ich nähe gerne und wie wahrscheinlich jeder kreative Mensch weiß, sind das eigentlich zwei Hobbies: Materialien kaufen ist das eine, tatsächlich etwas mit ihnen machen das andere. Und so passiert es, dass ich im Stoffladen stöbere und DEN Stoff finde – wunderschön und wahrscheinlich nicht ganz billig. Ein konkretes Projekt habe ich dafür nicht, aber ich kann ihn nicht liegen lassen. Also nehme zwei Meter mit oder vielleicht auch drei, damit es für ein Kleid reicht. Und dann liegt der Stoff bei mir im Regal und wartet auf das perfekte Projekt. Nichts was ich nähe, ist gut genug für diesen besonderen Stoff. So vergehen Monate oder sogar Jahre. Mit der Zeit ändert sich mein Geschmack und irgendwann gefällt er mir nicht mehr ganz so gut. Jetzt benutze ich ihn nicht, weil ich meine wenige Zeit nicht mit einem Stoff verschwenden will, den ich nicht mehr besonders toll finde.

Und jetzt?

Jetzt habe ich Geld ausgegeben und Platz im Regal belegt und zusätzlich ein schlechtes Gewissen weil ich auf den perfekten Anlass gewartet habe.


Wahrscheinlich kennst du das auch: Die teure Duftkerze, das gute Geschirr, die Designerhandtasche, das spezielle Olivenöl aus dem Urlaub und all die anderen Dinge, die du für besondere Anlässe aufbewahrst.

Bei Kunden im Ordnungscoaching finden wir jedenfalls oft solche Sachen.

Und dann ist die Frage, was damit passieren soll. Sind sie überhaupt noch zu gebrauchen oder schon schlecht geworden oder aus der Mode gekommen?

Wenn du fest stellst, dass das besondere Teil bei ehrlicher Betrachtung nicht mehr zu Gebrauchen ist, ist die Enttäuschung verständlicherweise groß. Trotzdem fällt es erstaunlich schwer, sich davon zu trennen, denn du siehst das ausgegebene Geld und die Hoffnung auf tolle Momente, die du mit den Sachen verbunden hast. Wenn du die Gefühle zulässt, kannst du daraus etwas lernen: Wer du bist, wer du nicht bist und worauf du in Zukunft achten möchtest, wenn du etwas kaufst. Du kannst dich auch erinnern, wie du dich gefühlt hast als du das Teil gekauft hast und dann bedankst du dich und lässt es gehen.


Sind die Sachen noch nutzbar, gibt es zwei Möglichkeiten:

Sie warten weiter auf die perfekte Gelegenheit, die vielleicht niemals kommt. Womöglich sogar versteckt in einem Schrank oder im Keller.

Oder du nutzt sie jetzt und freust dich darüber, so schöne Dinge zu haben.

Meine Antwort ist natürlich:

Zünde die Kerze an!

Sicher, irgendwann ist sie abgebrannt oder ein Teller aus dem guten Service geht zu Bruch, aber unser Besitz ist dafür da, dass wir ihn gebrauchen und früher oder später auch verbrauchen. Zu viel Ehrfurcht ist da nicht angebracht, sondern eher Dankbarkeit, die Dinge nutzen zu dürfen.


Am Ende werden besondere Anlässe nicht dadurch geschmälert, dass die Handtasche einen Kratzer hat oder ein Gast aus einer anderen Tasse trinkt. Und die Zeiten, in denen du den Chef deines Mannes mit einem perfekten Abendessen von deinen Qualitäten als Hausfrau überzeugen musstest, sind zum Glück vorbei.

Umgekehrt kannst du mit der Duftkerze aus einem normalen Dienstagabend etwas besonderes machen. Zünde sie an, genieße sie bewusst ein paar Minuten und denke an die Person, die sie dir geschenkt hast. Oder erfreue dich jeden Tag an der tollen Tasche. Und wenn sie irgendwann tatsächlich kaputt ist, verabschiedest du dich und dankst ihr für die guten Dienste, die sie dir geleistet hat. Dann kannst dir auch eine Neue kaufen, ohne das schlechte Gewissen, dass im Schrank noch eine fast unbenutzte Tasche liegt.


Klingt das nicht schön? Täglich von den Dingen umgeben zu sein, die dir Freude machen anstatt von vernünftigen Kompromissen ist schließlich eines der großen Ziele, dass wir mit dem Ausmisten erreichen wollen. Eigentlich eine klare Sache, oder?


Bleibt noch die Situation, die auch meinem Stoff widerfahren ist: Du findest das Teil eigentlich nicht (mehr) schön, sondern hast es nur deswegen noch, weil es mal teuer war oder ein Geschenk oder Erbe. Auch in dem Fall hilft Dankbarkeit: Dafür, dass andere an dich gedacht haben. Dafür, dass du es dir leisten konntest. Oder dafür, dass du dich weiter entwickelt hast. Und dann verabschiedest du dich davon und gibt es weiter an jemanden, der es jetzt schätzen und nutzen wird.

Also, mach die Kerze an!

 

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Ich bin Anna-Lena, deine Ordnungs-expertin aus Kassel.

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